🗓 07.07.18 👤 Juliane Vogel

Wie Du Schokolade selbst machen kannst

Mit diesem DIY kannst Du Deine komplett eigens hergestellte Schokolade kreieren. Wir haben sogar zwei Methoden für Dich auf Lager!

Wie Du Schokolade selbst machen kannst

Du träumst von Deiner eigenen Schokolade? Dann bist du hier genau richtig. Wir wollen Dir kurz präsentieren, wie Du ohne große Hilfsmittel zu Hause Deine eigene Schokolade machen kannst. Und das heißt nicht bereits vorhandene Schokoladentafeln einzuschmelzen und die mit Früchten oder anderen Leckereien zu verzieren. Nein, das kann ja jeder. Wir sprechen hier von einer echten DIY Schokoladenkreation. Allerdings ist es nicht ganz so einfach, wie es klingt, wenn Du sie tatsächlich komplett selbstständig zubereiten möchtest. Mit ein bisschen Geduld und Fingerspitzengefühl sollte es dennoch klappen. Vorab musst Du wissen: Ganz so fein, wie eine Tafel Schokolade aus dem Supermarkt, wird das Resultat wohl nicht sein, denn dafür bräuchtest Du weitere professionelle Hilfsmittel und Maschinen. Aber sie wird trotzdem sicherlich ein Genuss nach Deinem Geschmack. Im Übrigen findets Du seit neustem wirklich alle Hauptzutaten, die Du brauchst, um Dir und Deinen Lieben ein schokoladenes Lächeln auf die Lippen zu zaubern: KakaobohnenKakaobutter,  Kakopulver, we've got them all!

Methode 1: Schokolade aus rohen Kakaobohnen

Zutaten (für ca. 500g Schokolade):

  • 150g Rohe Kakaobohnen
  • 175g Zucker (wobei sich Puderzucker am besten verarbeiten lässt)
  • 100g Milchpulver (wenn es eine Milchschokolade werden soll)
  • Gewürze (beispielsweise 1 Vanilleschote)
  • nach Bedarf auch etwas Kakaobutter

1. Schritt: Kakaobohnen rösten

Bevor Du die Kakaobohnen röstest, musst Du sie sortieren. Es sollten nur ganze Bohnen verwendet werden und sie sollten die gleiche Größe haben, denn sonst würden die Kleineren verbrennen. Zum Rösten in der eigenen Küche eignet sich am besten der Backofen. Ist keiner vorhanden oder kaputt kann man die Bohnen aber auch in einer Pfanne rösten. Bei Zeit und Temperatur gibt es beim Rösten einige Unterschiede zu bedenken, diese hängen vom Röstverfahren und den Kakaobohnen ab. Als Faustregel kannst Du im Backofen zwischen 110°C und 130°C einstellen. Die Röstzeit sollte dann zwischen 15 und 30 Minuten betragen. Die Temperatur darf zu Beginn des Röstens ruhig hoch sein, sollte dann aber etwas niedriger werden. Das Ende des Röstens kannst Du daran erkennen, wenn ein intensiver Kakaogeruch durch die Küche zieht. Dann ist ein guter Zeitpunkt die Temperatur abzuriegeln.

2. Schritt: Kakaobohnen mahlen

Zuerst musst Du die Schale von den Kakaobohnen lösen. Das Innere lässt sich dann ganz leicht zerbröseln. Hast Du nur wenige Bohnen, dann sind diese auch schnell von Hand geschält. Sind die Kakaobohnen dann von der Schale befreit, müssen sie gemahlen werden. Dabei musst Du beachten, dass die Bohnen zu 50% aus Fett bestehen, was viele Mixer schnell an ihre Grenzen führt. Für diesen Schritt sind daher Mixer geeignet, die auch sehr fetthaltiges Material verarbeiten können. Ansonsten kann hierfür auch eine elektrische Kaffeemühle sehr gut verwendet werden. Dann brauchst Du etwa 10 Minuten Geduld bis Du eine relativ zähe braune Masse vor Dir hast. Achtung, dabei kann es auch heiß werden, denn die Temperatur in der Masse steigt auf etwa 50°C an. Wenn Du einen normalen Haushaltsmixer verwendest, musst Du mehr Zeit einplanen und besonders darauf achten, dass Dein Mixer nicht überhitzt, d.h. eventuell braucht er dann mal eine kleine Pause.

3. Schritt: den Geschmack verfeinern

Jetzt kommt der Zucker zur Kakaomasse hinzu. Puderzucker ist besonders fein und verbindet sich daher besser mit der Masse. Wenn es eine Milchschokolade werden soll, dann fügst Du jetzt noch das Milchpulver dazu. Auch Gewürze, wie Vanille, können Deiner Kakaomasse ein ganz spezielles Aroma geben. Wenn Du aber nur den puren Kakaogenuss haben möchtest, dann solltest Du an dieser Stelle auf Milchpulver und Gewürze verzichten. Danach wird die Kakaomasse zur Schokoladenmasse. Dazu musst Du die Masse weitere 10 Minuten mit dem Mixer bearbeiten, wodurch sie noch feiner wird. Bei etwa 5 Minuten solltest Du noch einen Nachschlag an Kakaobutter einplanen, denn die sorgt dafür, dass die Schokoladenmasse nicht zu trocken wird. Das wäre dann keine Gaumenfreude mehr.

4. Schritt: Temperieren auf dem Weg zum Finish, danach nur noch genießen!

Bevor die Schokolade in die Formen wandert, muss sie noch temperiert werden. Nun fragst Du Dich sicherlich, was es damit auf sich hat und warum das sein muss? Das Temperieren oder auch Vorkristallisieren ist ein Prozess, der entsteht, wenn die Schokolade beim Abkühlen noch ungefähr 35°C hat. Dann entstehen bis zu sechs verschiedene Kristallformen, wovon aber nur eine gewünscht ist. Bei dieser einen Kristallform hat die Schokolade neben einer angenehmen Optik auch eine gute Härte, die sich durch einen optimalen Bruch auszeichnet. Beim Temperieren bilden sich die Kristalle ab einer Temperatur von unter 34,5°C. Zunächst entsteht die gute Kristallform, die Du auch für Deine Schokolade haben möchtest. Sinkt die Temperatur der Schokolade jedoch unter 27°C bilden sich zusätzlich auch noch die anderen fünf Kristallformen, welche nicht gewünscht sind. Der Arbeitsschritt ist also logisch, denn durch moderates Erhitzen auf die Ausgangstemperatur von 34,5°C werden die schlechten Kristalle zerstört, während die guten Kristalle erhalten bleiben. Maximaltemperaturen beim Temperieren sind für:

  • Dunkle Schokolade 34,5°C
  • Weiße Schokolade 31,5°C
  • Milchschokolade 32,5°C

Daraus ergibt sich auch, dass Du für die Verarbeitung auf jeden Fall ein Küchenthermometer benutzen solltest, weil schon ein Grad Unterschied erheblichen Einfluss auf das Endergebnis hat. Die optimale Verarbeitungstemperatur liegt für dunkle Schokolade bei 31°-32°C, für Milchschokolade bei 29,9°-30,5°C und für weiße Schokolade bei 29,5°-29,9°C.

Eine Methode für das Temperieren in der Praxis ist, dass Du die Schokolade abkühlen lässt und dann wieder erwärmst. So lässt Du die Schokolade erstmal im Wasserbad auf unter 28,5°C abkühlen, bei ständigem Rühren. Klümpchen solltest Du auf jeden Fall vermeiden, so bilden sich auch optimal die vielen Kristalle. Ist die Marke von 28,5°C erreicht, dann erhitzt Du die Schokolade wieder bis auf beispielsweise 31°C bei dunkler Schokolade. Alle schlechten Kristalle sind nun geschmolzen und Du kannst mit einer schönen Masse weiterarbeiten. Du kontrollierst Dein Ergebnis am besten, indem Du einen Löffel in die temperierte Schokolade tunkst. Zieht diese Schokolade schnell an und hat keinen Grauschleier, dann ist das Resultat gelungen. Dann nur noch in die gewünschte Form gießen und härten lassen. Am besten schmeckt sie in netter Gesellschaft!

Methode 2: Mit Kakaobutter und Kakaopulver

Zutaten:

Wenn die erste Variante etwas zu kompliziert und aufwendig war, dann ist vielleicht die zweite Methode die bessere Option für Dich. Hier brauchst Du ein gutes Rohkakaopulver und Kakaobutter, alternativ geht auch Kokosfett. Je nach Geschmack können für die Süße anstatt Zucker auch Datteln oder Honig genutzt werden. Erstmal solltest Du die Kakaobutter in ein kleines Behältnis geben und sie in einem Wasserbad langsam schmelzen lassen. Dann rührst Du den Zucker ein und vermengst ihn so lange mit der Buttermasse, bis sich sämtliche Zuckerkristalle gelöst haben. Danach nimmst Du die Masse vom Wasserbad, lässt sie kurz abkühlen und rührst das Kakaopulver ein. Die noch flüssige Schokomasse kannst Du nun in eine beliebige Form geben. Dann sollte sie für ca. 2-3 Stunden ruhen. Während des Härtens kannst Du sie aber auch im Kühlschrank lagern. Aber ca. 30 Minuten vor dem Verzehr müsstest Du Deine selbstgemachte Schokolade wieder bei Raumtemperatur ruhen lassen, damit sie ihr volles Aroma entfalten kann. Diese Variante spart Zeit und kann auch schnell mit Freunden und Familie erledigt werden.

Tipp:

Die noch warme Schokomasse kannst Du auch ideal als vegane Schokosauce über Obst oder Deinem Lieblingseis geben.